Der Ersatz des Kniegelenkes

Ein durch Arthrose zerstörtes Kniegelenk wird komplett ersetzt. Die ursprünglich mit Knorpel überzogenen Oberflächen werden durch eine Femur- Komponente am Oberschenkelknochen und eine Tibia-Komponente am Schienbein ersetzt. Je nach Knochenqualität, Körpergewicht und körperlicher Aktivität des Patienten werden die Metall-Komponenten mit Knochenzement oder zementfrei im Knochen verankert. Zwischen die Femur- und Tibia-Komponente wird eine Gleitfläche aus Polyethylen eingesetzt. Um die Widerstandsfähigkeit der Komponenten zu erhöhen, werden spezielle Legierungen verwendet, die bei einigen Systemen mit einer keramischen Oberfläche versehen sind.

Nachbehandlung

 

Die Bewegungsübungen beginnen bereits am ersten Tag nach der Operation. Bei Implantation einer zementierten Prothese ist eine sofortige Vollbelastung erlaubt. Innerhalb weniger Monate wird die Beweglichkeit wiedererlangt. Erlaubt sind alle gelenkschonenden Sportarten wie beispielsweise Schwimmen, Radfahren, Ski-Langlauf, Golf und Gymnastik. Übergewicht ist geeignet, die Lebensdauer der Prothese zu beeinträchtigen. Intensive Krankengymnastik fördert die Beweglichkeit und den Muskelaufbau. Die zwischen Arzt und Physiotherapeut abgestimmten Rehabilitationsmaßnahmen haben große Bedeutung für den Erfolg der Operation und die rasche Genesung. Die aktive Mitarbeit des Patienten hilft das Ziel schnell zu erreichen.

 

Die konservative Therapie der Arthrose gliedert sich prinzipiell in die Therapie mit Medikamenten sowie die intraarticuläre Injektionstherapie (Spritzen in das Kniegelenk).

 

Patienten erhoffen sich in erster Linie eine schmerzfreie Gelenkfunktion; der Arzt ist zusätzlich auch an einem möglichst langfristigen Erhalt dieser Gelenkfunktion interessiert. Bei der Arthrose kommt es zu einem degenerativen Verschleiß des glatten Gelenkknorpels. Dies bedeutet, dass bei der fortgeschrittenen Arthrose der gelenknahe Knochen überhaupt nicht mehr von Knorpel bedeckt sein kann.

Die Therapie der Arthrose ist auf die zwei Säulen  "medikamentöse Behandlung" sowie "operative Behandlung" gestützt. Die Therapie sollte sich immer langfristig orientieren, kann mehrere Behandlungskonzepte gleichzeitig beinhalten (Multimodalität), ist individuell auf den Patienten zugeschnitten und an seinem aktuellen Krankheitszustand orientiert.